CADMUSS

Projekttitel:
Collision Avoidance Domain-Method Used by Ships and aShore (CADMUSS)

Projektlaufzeit:
09/2020 - 08/2023

Fördermittelgeber:
Europäische Kommission

Projektträger:
PtJ - Projektträger Jülich

MarTERA-Logo
Logo Jakota
Logo in-innovative navigation

Projektleiter an der Hochschule Wismar:

Kurzdarstellung

CADMUSS ist ein polnisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt, das im Rahmen des MarTERA-Programms von den nationalen Ministerien und Projektträgern betreut und gefördert wird. Koordinator des Gesamtprojekt CADMUSS ist Prof. Jakub Montewka an der Gdynia Maritime University. Koordinator des deutschen Teilprojekts ist Dr.-Ing. Carsten Hilgenfeld von der JAKOTA Cruise Sytems GmbH mit Sitz in Rostock.

Zur Bewertung der Sicherheit von Schiff-Schiff-Begegnungen gibt es zahlreiche Sicherheitskriterien. Die meisten davon sind jedoch subjektiv geprägt und beruhen auf vereinfachenden Annahmen. Sie berücksichtigen z.B. weder die Dynamik der Schiffe im Seegang noch die komplexe, sich ändernde Geometrie der Begegnungssituationen während der Ausweichmanöver. Das Projekt CADMUSS zielt auf die Reduzierung des Dilemmas der bestehenden Unschärfe der subjektiven Sicherheitskriterien, indem ein Konzept zur Dynamisierung von Sicherheitskriterien für die Zwecke der Kollisionsverhütung entwickelt wird. Mittels flexibler, dynamisierter Sicherheitskriterien soll die bord- und landgestützte Anwendung zur objektiven Erkennung und Bewertung der Risiken beliebiger Begegnungssituationen auch unter Einbeziehung der Schiffsdynamik ermöglicht werden. Das Konzept wird in ein mathematisches Modell umgesetzt, welches die Bestimmung der Sicherheitsbereiche für einen ausgewählten sicherheitskritischen Schiffstyp, wie z.B. RoRo-Passagierschiffe erlaubt. Das theoretische Modell wird dann im Rahmen des Verbundprojektes in ein experimentelles Kollisionsverhütungssystem implementiert und demonstriert.

Zur Konzept- und Modellentwicklung werden verschiedene Methoden verwendet. Zunächst wird Expertenwissen zur Festlegung subjektiver Komfortzonen im Rahmen von Peer-to-Peer-Interviews und Befragungen unter berufs¬erfahrenen Nautikern erhoben. In einer durch die Projektpartner (GMU, GUT und NavSim) zu entwickelnden Simulationsumgebung wird mit Hilfe von CFD-Tools ein 6-DoF-Bewegungsmodell zur Simulation von Begegnungs¬situationen implementiert. Weiterführend werden Komfort- und Manöverzonen-Feature in bestehende Algorithmen bordseitiger Kollisionsverhütungs- und landgestützter Verkehrsüberwachungssysteme implementiert und getestet. Dabei werden die wissenschaftlichen Grundlagen für die Übertragung der entwickelten Sicherheitszonen auf den Bereich der strategischen Risikobewertung geliefert.

Die Realisierung erfolgt durch die Kooperation der Konsortiumspartner, die verschiedene Fachgebiete vertreten, von der Ausbildung nautischer und technischer Offiziere über die Risiko- und Sicherheitsforschung von Seeverkehrs¬systemen, die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Betriebssicherheit von Schiffen bis hin zu landgestützten VTS-Überwachungssystemen. Das Projekt dient der Generierung von Materialien und Entscheidungshilfen für Schiffseigner und Schiffsbetreiber, Schiffsverkehrsdienste, Seeschifffahrts¬behörden und –verwaltungen auf nationaler und internationaler Ebene sowie für maritime Ausbildungszentren schaffen.

Projektmitarbeitende: