Integrative Simulationsanwendung unter Beachtung von Trimm- und Tiefgangsänderungen zur effektiven Schiffssteuerung und Verbesserung der Handlungssicherheit in Gefahrensituationen (ISTTES)

Projektleitung:

Prof. Dr.-Ing. Knud Benedict

Finanzierung:
10/2013 - 09/2016

Bearbeitungszeit:
BMWi

Projektpartner (ohne Förderung):
Rheinmetall Defence Electronics GmbH, Bremen
Scandlines GmbH, Rostock
Reederei F. Laeisz GmbH, Bremen
World Maritime University, Malmö


Der vermehrte Einsatz von Schiffen mit stetig steigender Tonnage für den Transport von Personen und Gütern auf den Weltmeeren stellt in der zunehmenden Komplexität immer höhere Anforderungen an Schiffsführer und nautische Offiziere. Damit drohen die Möglichkeiten bei einer technischen Unterstützung auf den Navigationsbrücken und bei der Ausbildung des Personals nicht Schritt halten zu können. Insbesondere Gefahren- und Havariesituationen, in denen sich Neigung (Trimmung) und Tiefgang eines Schiffes schnell ändern, drohen die Schiffsführung in Ermangelung verlässlicher Messwerte und Anzeigen zu überfordern.

Um hier Abhilfe zu schaffen, sollen Assistenzsysteme für Schiffe programmiert werden, die geeignete Messwerte mit Modellen für die Schiffsbewegung zusammenführen und realitätsnahe Abschätzungen der Handlungsoptionen an die Schiffsführung übermitteln. Die gleichen Algorithmen sollen außerdem genutzt werden, um entsprechende Szenarien im Bereich normaler, grenzwertiger Schwimmlagen am Safety- und Security-Trainings-Simulator der FH Wismar zu hinterlegen.

Die Grundlage für die Softwaremodelle bilden reale Schiffe der beteiligten Reedereien, wobei Fracht- und Fährschiffe wegen des unterschiedlichen Aufbaus separat betrachtet werden. Bei Messfahrten werden umfangreiche Daten zum Verhalten der Schiffe beim Manövrieren mit und ohne Tiefgangs- und Trimmungsänderungen erhoben. Diese Daten werden in bereits existierende und in neu zu entwickelnde Module integriert. Auf dieser Basis werden Voraussetzungen für die oben erwähnten Assistenzsysteme geschaffen und Module für Trainingssimulatoren erstellt.

Die Verwertung der Ergebnisse kann dementsprechend einerseits durch Hersteller von Groß-Simulatoren erfolgen, die die entwickelten Software-Lösungen in eigene Systeme integrieren. Ähnliches gilt auch für die Betreiber von Trainingszentren, nicht zuletzt die Hochschule Wismar selbst mit ihrem Maritimen Simulationszentrum Warnemünde.

Andererseits besteht auch Interesse daran, die Entwicklung zu real auf Schiffsbrücken einsetzbaren Systemen voranzutreiben, um auch direkt in schwierigen oder gefährlichen Situationen von der Voraussagefähigkeit der Systeme zu profitieren.