Studienrichtung Nautik/Seeverkehr

am Bereich Seefahrt, Anlagentechnik und Logistik in Rostock-Warnemünde

Das vorrangige Einsatzgebiet der Absolventen der Studienrichtung Nautik/See­verkehr ist die Schiffsführung und der nautisch-ladungstechnologische Schiffs­betrieb auf modernen Container- und Fährschiffen, Tankern und Spezialschiffen.

Es gibt darüber hinaus aber auch interessante Einsatzmöglichkeiten im Hafen- und Umschlagbetrieb, in Schifffahrtsaufsichtsbehörden, in maritimen Verkehrs­zentralen und in Bereichen der Logistik.

Ein weiteres Einsatzgebiet für Absolventen der Studienrichtung Nautik/Seeverkehr bietet auch der wachsende Kreuzfahrtsektor in der Seeschiffahrt.

Berufsbild

Eine Beschreibung des Berufsbildes durch eine Studierende am Bereich SAL:

"Es gibt keine Ausbildung, die dich zum Kapitän macht. Es ist die Erfahrung, die gute Bewährung und der Zuspruch der Reederei, die dich zum Kapitän machen.

Aber trotzdem hast du Recht. Ohne Ausbildung wird man auch nicht Kapitän. Und die nötige Ausbildung kannst du hier am Bereich Seefahrt erwerben.
Wie interessant und abwechslungsreich sich der Studieninhalt präsentiert, kannst du unter dem Stichwort „Studieninhalte“ sehen. Das abwechslungsreiche Studium deutet auf ein abwechslungsreiches Berufsleben hin.

Dieses möchte ich im Folgenden kurz beschreiben: Nach dem Studium wirst du erstmal als nautischer Wachoffizier bei einer Reederei arbeiten können.
Es gibt Reedereien, die vier nautische Offiziere fahren. Üblich sind drei. Die technischen und nautischen Offiziere und der Kapitän gehören zur Führungsebene auf dem Schiff. Hinter dem Begriff Führungsebene steckt Verantwortung. – Verantwortung für die Besatzung, das Schiff, die Ladung und die Umwelt.

Wenn wir mal einen Blick in die Aufgabenbereiche von nautischen Wachoffizieren werfen, dann wird dir bestimmt klar, weshalb das Studium so breit gefächert ist: Der Wachoffizier geht nämlich nicht nur Wache, auch wenn die Brückenwache einen sehr grossen zeitlichen Anteil seiner gesamten Arbeitszeit beansprucht.

Während der Wache wird das Schiff mit Hilfe der Navigationsgeräte und der Seekarte sicher geführt. Der Nautiker beobachtet die Verkehrssituation und trifft entsprechende Massnahmen, um Unfälle und Schäden zu vermeiden. Der 3. und der 2. nautische Offizier teilen sich die Gebiete der Sicherheit, Kartenarbeit, Routenplanung, Klarierung und der medizinischen Versorgung.

Je nach Schiff und Reederei sind diese Gebiete unterschiedlich eingeteilt.
Der dritte Offizier geht die 8-12-Wache. Das bedeutet von acht Uhr morgens bis mittags und von 20Uhr bis Mitternacht.
Kurz vor zwölf kommt der zweite Offizier auf die Brücke. Dann findet die Wachübergabe statt.

Die Wache von Mitternacht bis 4Uhr früh nennt man Hundewache. Für einige die schönste Wache, weil sie ihre Ruhe haben, für andere eine richtige Schlaftablette.
Die 4-8-Wache ist vom ersten Offizier besetzt. Er wird auch Chief Mate genannt. Auch er hat neben seinen acht Stunden Wache noch andere Arbeitsgebiete unter sich: Er kümmert sich um die Ladung, er ist der Schiffssicherheitsoffizier (oder sein Stellvertreter), er plant die Arbeit der Deckmannschaft, und er wühlt sich durch die Papierarbeit.Erster Offizier wird man nach etwa 2 Jahren Fahrenszeit.

Bewährt man sich auch in dieser Position, dann ist das Kapitänspatent nur unweit entfernt.

Was bedeutet es aber, Kapitän zu sein? Er trägt viel Verantwortung. Entsprechend hat er auch eine höhere Entlohnung.

Der Kapitän hat das Sagen an Bord. Er muss aber auch immer zur Stelle sein, wenn etwas nicht rund läuft. Er vertritt die Reederei. Deswegen lastet aber auch viel Papierarbeit auf ihm und die Kommunikation mit den Landstellen.

Kommt das Schiff nach einer Fahrt durch schweres Wetter heile im Hafen an, dann ist es zu einem grossen Teil ihm zu verdanken, denn er muss die ausschlaggebenden Entscheidungen treffen.

Wieso schreibe ich eigentlich „er“? Naja, es gibt noch nicht so viele weibliche Kapitäne, aber der Verfasser dieses Textes ist ja selbst eine Verfasserin und vielleicht irgendwann mal ein weiblicher Kapitän. Übrigens: Die weibliche Form „Kapitänin“ mögen angeblich einige Frauen nicht. Meine persönliche Ansicht dazu: Die Anrede spielt doch keine Rolle. Wichtig ist, dass Mann/Frau sich bewusst ist, was er/sie für eine Stellung an Bord hat und welche Verantwortung für Menschen, Umwelt, Ladung und Schiff in der Hand des „Master of the ship“ liegt!

Apropos „English“: Die Sprache auf praktisch allen Berufsschiffen ist Englisch. Da Leute aus aller Welt an Bord zusammenarbeiten und in den Häfen mit den einheimischen Behörden Englisch gesprochen wird, sind gute Kenntnisse der englischen Sprache unabdingbar. Vieles ist learnig by doing an Bord, doch die Fachhochschule bietet auch kompetenten Englischunterricht an. And then, nothing should go shiiip anymore. Oder was hiess schon wieder „schief gehen“ auf Englisch ???

Und wenn dir die Arbeit nach einigen Jahren doch nicht mehr entspricht? Was dann? Keine Panik! Sei es in einer Reederei, in der Inspektion, in einem Hafen, in einem mit der Seefahrt verwandten Betrieb oder in der Forschung, irgendwo findet ein jeder früher oder später seinen Platz."

Informationen über den Weg vom nautischen Wachoffizier zum Kapitän findest Du auch beim Verband Deutscher Reeder (VDR).

Qualifikationsziele

Da die Absolventen der Studienrichtung Nautik/Seeverkehr (NSV) im Beruf sofort Tätigkeiten verbunden mit einer hohen Verantwortung für Passagiere, Besatzung, Ladung und Schiff übernehmen, werden diese Managementkompetenzen gemäß internationalen Vorgaben ausgeprägt.

Als weitere Qualifikationsziele hervorzuheben sind:

  • ein breit angelegtes wissenschaftlich fundiertes Grundlagenwissen,
     
  • die für die Berufspraxis notwendige Fachkenntnisse,
     
  • die sprachlichen Voraussetzungen und multikulturellen Kenntnisse,
     
  • wissenschaftliches Arbeiten, Interpretation und Darstellung von Ergebnissen,
     
  • die Fähigkeiten zum analytischen Denken,
     
  • eigenverantwortliches Handeln, Teamfähigkeit und Überzeugungskraft,
     
  • sicheres, umweltbewusstes und ökonomisches Agieren.

Die Studieninhalte entsprechen dem jeweiligen Stand der Technik und der Wissenschaft und berücksichtigen die Einheit von Forschung und Lehre.

Für Absolventen beider Studienrichtungen ist das Leiten von Teams ein wesentlicher Teil ihrer späteren beruflichen Aufgaben. Hierfür werden die Studierenden intensiv geschult, ihre Persönlichkeitsentwicklung geschärft und ihre Kompetenzen im sozialen Umgang mit Menschen herausgestellt und vertieft.

Die Studierenden belegen neben den Grundlagenmodulen wie Mathematik, Physik, Informatik, Technische Mechanik, Recht, Betriebswirtschaft, usw. auch spezifische Module wie Soziologie, Psychologie, Chemie, Thermodynamik, Elektrotechnik usw. und erhalten somit ein umfangreiches sozio-technisches Basiswissen. Durch die vertiefenden Fachmodule der jeweiligen Studienrichtung erfolgt eine berufsorientierte Ausprägung. Für die Studienrichtung NSV ist dies z. B. Navigation, Schiffsführung, Meteorologie, Ladungstechnik, Notfallmanagement usw. Ein entsprechender Anteil wird neben den Vorlesungen in Form von Laboren, Seminaren, Praktika und dem Training im Schiffsführungssimulator von erfahrenen Nautikern geleitet. Hier wird neben den Fachkenntnissen die Methoden- und Sozialkompetenz geprägt.

Ähnliches gilt für die Studienrichtung Verkehrsbetrieb/Logistik (VBL). Neben den Lehrveranstaltungen in Form von Laboren, Seminaren, Praktika, Exkursionen usw. werden für die fachspezifischen Module wie Verkehrstheorie, Verkehrswirtschaft, Verkehrsplanung, Verkehrssicherheit, Verkehrssimulation usw. die notwendigen Kenntnisse vermittelt und die Persönlichkeitsentwicklung geprägt.

In den jeweiligen Projektwochen werden erworbene Kenntnisse vertieft, spezielle Fähigkeiten trainiert, der Stand der Technik analysiert, die Rahmenbedingungen der jeweiligen Betriebsabläufe dargestellt, die sprachliche Kompetenz geschult und somit insgesamt Schlüsselqualifikationen geprägt.

Das wissenschaftliche Arbeiten wird in Grundlagenmodulen vermittelt und in mehreren Fachmodulen durch Analysen, Vorträge, Präsentationen usw. charakterisiert. Im Modul Maritimes Englisch werden die sprachlichen Vorkenntnisse vertieft, um international tätig und wettbewerbsfähig zu sein. Im Modul Personalführung, gemeinsamen Projekten, Präsentationen, speziellen Seminaren und beim Training im Simulator sowie bei der Nachbereitung von Exkursionen werden Sozialkompetenz und Teamarbeit gestärkt. Durch eine hohe Qualität der Lehre und die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen werden die Absolventen optimal auf die berufliche Praxis vorbereitet.

Den Studieninteressenten und auch den Studierenden stehen verschiedene Kanäle zur Verfügung, sich über die Kernkompetenzen des Studiums zu informieren. Auf der Homepage der Hochschule Wismar ist eine umfassende Beschreibung des Studiengangs vorhanden. Die Modulbeschreibungen im Modulhandbuch geben einen detaillierten Überblick über den gesamten Inhalt des Studiums.

Studieninhalte – Modulübersicht


Abschluss

Bachelor of Science (B.Sc.)

Studienbeginn

jeweils zum Wintersemester

Regelstudienzeit

8 Semester

Fragen ???

Allgemeine Studienberatung

Studienfachberatung