Der thematische Schwerpunkt der diesjährigen DRMS-Konferenz lag auf der Untersuchung der Dauerhaltbarkeit, der Instandsetzung und der Instandhaltungsprozesse von Ingenieurbauwerken. Zusammen mit der kooperierenden Forschungsstelle, dem Fraunhofer IGP, wurden die Ergebnisse in zwei Vorträgen einem breiten Fachpublikum präsentiert:
Extending the Service Life of Orthotropic Steel Decks by using Cold Joining Technique
Remaining fatigue resistance of bolting assemblies in a wind turbine tower at the end of the planned service life
Die Beiträge zeigten aktuelle experimentelle Untersuchungen an Blindbefestigern sowie deren ersten erfolgreichen Einsatz zur Reparatur von Ermüdungsschäden an einer Stahlbrücke. Von den ca. 3.000 Stahlbrücken in Deutschland stellt die zunehmende Überbeanspruchung der Infrastruktur infolge des wachsenden Verkehrsaufkommens ein großes Risiko dar. Dies führt zu strukturellen Schäden, die oftmals nicht durch Schweißen repariert werden können. Die Verwendung hochfester Blindbefestiger ist bisher jedoch nicht normativ geregelt. Daher arbeitet die Hochschule Wismar in Kooperation mit dem Fraunhofer IGP an einem Forschungsvorhaben, das das Tragverhalten dieser mechanisch gefügten Verbindungen untersucht. Ziel ist die Erarbeitung von Bemessungsregeln und deren Überführung in ein Merkblatt.
Es wurden auch Untersuchungsergebnisse zu HV-Schraubverbindungen im Nenndurchmesser M36 präsentiert, die nach 20 Jahren aus einem Turm einer Windenergieanlage entnommen wurden. Ziel war es, die verbleibende Ermüdungsfestigkeit der M36-Schrauben zu bewerten und das Potenzial für einen Weiterbetrieb von Windenergieanlagen über die geplante Nutzungsdauer von 20 Jahren hinaus zu untersuchen. Die vielversprechenden Ergebnisse wurden vom Wissenschaftler Dr.-Ing. Mathias Schwarz (Fraunhofer IGP) vorgestellt.