Im Rahmen der Projektwoche des siebten Semesters der Studienrichtung Verkehrsbetrieb/Logistik am Bereich Seefahrt in Warnemünde erfolgte kürzlich eine viertägige Exkursion zu interessanten Stationen der Verkehrs- und Logistikbranche im Rhein-Main-Gebiet. Die Exkursion wurde gemeinsam von den Studierenden und dem verantwortlichen Professor Dr. Reise organisiert und durchgeführt.
Am Morgen den 3. Novembers übernahm die Gruppe in Rostock zwei Mietwagen und startete Richtung Leipzig. Hier stand als erster Exkursionspunkt das BMW-Werk in Leipzig auf der Agenda. Im Rahmen einer professionellen Werksführung wurden die Bereiche Karosseriebau und Montage besichtigt. Das BMW-Werk in Leipzig zählt zu den modernsten Produktionsstätten der Automobilindustrie und zeichnet sich insbesondere durch die Kammstruktur des Gebäudes aus, dass besonders logistischen Anforderungen entgegenkommt. Natürlich konnten die Teilnehmer auch einen kurzen Blick in die Montage der i-Reihe erhalten. Aufgrund der noch geringen Stückzahlen der i-Modelle sind die Fertigungsstraßen deutlich kompakter. Anschließend ging es weiter nach Frankfurt, wo die Gruppe für drei Nächte Quartier in einem Hotel im Gutleutviertel bezog.
Der zweite Exkursionstag führte die Studierenden zunächst nach Waghäusel bei Mannheim. Dort befindet sich eines von zwei Logistikzentren der Drogeriekette dm. Lieferanten liefern dort Artikel palettiert an. Die Paletten werden automatisch in ein HRL eingelagert und anschließend entsprechend der Filialbedarfe kommissioniert. Dabei kommen technisch ausgereifte Elektro-Hängebahnen zum Einsatz. Die kommissionierten Paletten werden anschließend automatisch mit Folie umwickelt und zur Verladung bereitgestellt. Der hohe Automatisierungsgrad und die deutlich sichtbare Mitarbeiterorientierung des Versorgungszentrums begeisterten.
Am Nachmittag wurde dem Chemiunternehmen BASF in Ludwigshafen ein Besuch abgestattet. Die Gruppe wurde zunächst durch das Besucherzentrum geführt. In diesem gut aufgebauten Besucherzentrum erfährt man anschaulich, wie Chemie unser Leben beeinflusst und welche Anteile BASF daran hat. Nach einer Stunde – man hätte dort sicherlich mehr Zeit zubringen können – ging es mit einem Bus auf eine geführte Werkstour über das Betriebsgelände. Nach eigenen Aussagen ist es das weltweit größte zusammenhängende Chemiewerk. Es besteht aus vielen einzelnen Fabriken und Lagereinrichtungen.
Der dritte Exkursionstag stand ganz im Mittelpunkt des Frankfurter Flughafens. In einem einführenden Vortrag wurde die Exkursionsgruppe mit den zahlreichen Funktionen und Aufgaben des Flughafenbetreibers Fraport vertraut gemacht. Die wirtschaftliche Bedeutung dieses Verkehrsknotenpunktes für die Region und Deutschland ist enorm. Im Anschluss daran ging es mit einem Bus über das Vorfeld des größten deutschen Flughafens. Die Abfertigungsprozesse konnten so aus nächster Nähe begutachtet und diskutiert werden. Nach einem Mittagessen in der Kantine mit prächtigem Blick auf das Vorfeld und die Terminalgebäude ging es zum Abschluss zum Gepäckhandling. In der Gepäcksteuerzentrale wurden uns die Prozesse erläutert. Im Anschluss konnten wir in kleinen Gruppen die Gepäckanlage, die dem Sortieren, Fördern und Puffern dient, besichtigen.
Am späten Nachmittag – zurück in Frankfurt – bestieg eine kleine Gruppe noch den MainTower. Aus 190m Höhe hat man einen beindruckenden Blick auf die Stadt und ihre Verkehrswege.
Am vierten Tag ging es zurück nach Rostock. Dabei wurde in Fulda Station gemacht. In Fulda befindet sich das Simulationszentrum der Deutschen Bahn AG. Für Studierende, die „nur“ einen maritimen Simulator kennen, war es besonders spannend zu sehen, wie auch andere Verkehrsmittel realitätsnah simuliert werden können. Vor allem verschiedene Lokomotiven sowie die ICE verschiedener Baureihen können durch eigens gebaute Simulatoren zum Training und für Prüfungszwecke genutzt werden.
Die Exkursion wurde durch die Studierenden selbst organisiert und von Prof. Dr. Sönke Reise geleitet, der die Studienrichtung „Verkehrsbetrieb/Logistik“ inhaltlich ausgestaltet.