Neuer Weg zum Lotsen - Deutsche Losten kooperieren mit den Hochschulen Wismar und Flensburg

Das Lotsenversetzboot Butt in Warnemünde.

Zukünftige Lotsenausbildung
Um „die großen Pötte“ sicher durch die deutschen Reviere, den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) oder die Elbe, zu den Häfen in Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Rostock und Stralsund zu navigieren besteht ab bestimmten Schiffsgrößen die Pflicht zur Annahme eines Lotsen. Dieser berät den Kapitän und seine Brückenbesatzung mit seiner Revierkenntnis, den Manövererfahrungen und seinem Fachwissen beim Ein- und Auslaufen – und das bei „jedem Wind und Wetter“. Um Lotse werden zu können wird heute u. a. das ausgefahrene uneingeschränkte Kapitänspatent benötigt. Der Weg dahin ist oft lang. Und auch die Ausflaggung der deutschen Flotte hat ein Übriges dazu beigetragen, dass in den letzten Jahren die Zahl der Bewerber für eine Lotsenposition in Deutschland stetig gesunken ist. Nun steuern Bundeslotsenkammer und die in ihr vereinigten Lotsenbrüderschaften gegen und wollen gemeinsam mit den Fachhochschulen Wismar und Flensburg einen Studiengang „Maritime Pilotage“ etablieren, um Interessenten einen neuen Weg zum Lotsenberuf zu ermöglichen.


Zwei Hochschulen – ein Ziel
Die Seefahrtsbereiche in Wismar und Flensburg kennen sich gut und haben z. B. bereits in Forschungsprojekten miteinander kooperiert. Angesichts der Größe der Herausforderung war für die Mitarbeitenden der beiden Einrichtungen klar, dass sie ihre Kapazitäten und Kompetenzen bündeln um sich gemeinsam bei den Lotsen um eine Kooperation zu bewerben. Offensichtlich hat diese Kooperation die Bundeslotsenkammer überzeugt, so dass der maritime Ausbildungsstandort in Warnemünde, der heute auch die lange Tradition der Wustrower Seefahrtsschule weiterführt, den Zuschlag für die Einrichtung des Lostenstudiengangs bekam. Offiziell wir diese Entscheidung allerdings erst mit der Verabschiedung der Novelle des Seelotsgesetzes (SeeLG) im Bundestag und abschließend durch dessen 2. Lesung im Bundesrat am 5. Mai erwartet. “Die Mitarbeitenden in Warnemünde sind begeistert von dem Ihnen entgegengebrachten Vertrauen und freuen sich auf die Zusammenarbeit mit den Lotsen und mit den Kolleginnen und Kollegen in Flensburg auf die neue Herausforderung“, so der Bereichsleiter SAL Professor Dr. Jürgen Siegl. Im Sommersemester 2023 sollen sich erste Studierende an der Hochschule Wismar für das Masterstudium einschreiben können. Für Prof. Siegl ist das ein wichtiger Pfeiler im Ausbildungsportfolio des Bildungsstandortes Rostock-Warnemünde. Neben der Kooperation mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes zur Ausbildung des nautischen Personals in den deutschen Verkehrszentralen (VTS) wird die Modernisierung der Seefahrtsausbildung damit weiter vorangetrieben und auf die zukünftigen Anforderungen ausgerichtet.


Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Siegl
unter Telefon: 0381 498-58 17
oder per E-Mail: juergen.siegl@hs-wismar.de


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