Herr Kaschel kennt sich mit Elektronik aus. Schließlich ist das von der Pike auf an sein Fachgebiet. Von 1973 bis 1976 erlernte er den Beruf des „Elektronikfacharbeiter mit Seefahrtsbuch“ beim VEB Schiffselektronik Rostock. Nach dem Vorbereitungslehrgang (Hochschulreife) an der Ingenieurhochschule für Seefahrt Warnemünde/Wustrow (IHS) in Wustrow studierte er dort ab dem Herbst 1978 im Studiengang „Schiffselektronik/Nachrichtendienst“ (Funker). Nach dem Grundlagenstudium ging es in Warnemünde am zweiten Standort der IHS mit dem Fachstudium weiter, das er 1983 vorzeitig mit Erfolg beendete.
Anschließend ging es gleich mit dem ersten Bordeinsatz als 2. Funker auf dem Supertrawler ROS 334 „Eduard Claudius“ des Fischkombinates Rostock (FIKO) weiter. Bis 1986 fuhr er dort auf verschiedenen Fischereischiffen zur See. 1987 nahm Herr Kaschel seine Tätigkeit als Laboringenieur an der IHS auf. Am Standort Warnemünde betreute er die Rechentechnik im Labor „Prozessleitsysteme“, einer Vorstufe der späteren PC-Pools. Herr Kaschel erinnert sich: Das Labor „Prozessleitsysteme“ (1987) bestand aus 2 turmhohen Rechnersystemen der Robotron Baureihe K1630. Daran waren 5 ASCII-Terminals (nur Text Ein- und Ausgabe) angeschlossen – über serielle Kabel. Vernetzung war noch kein Thema. Gebootet wurde vom Magnetband. Gab es dabei einen Lesefehler, musste von vorne angefangen werden. Im günstigsten Fall war dann ein System nach einer Stunde startbereit.
Im gleichen Jahr bekam die IHS den ersten Bürocomputer A5120. Darauf lief das Betriebssystem SCP. Zwar musste hier auch von Disketten gebootet werden, aber das ging natürlich deutlich schneller. Festplatten gab es keine und der Hauptspeicher hatte die zur damaligen Zeit unglaubliche Größe von 64 Kilobyte. Zum Vergleich: Heute sind standardmäßig schon 16 Gigabyte verbaut, also mehr als das 260fache. Der Andrang war riesig und die Nutzungszeit pro Nutzer auf max. 90min. begrenzt. An Software kamen READABAS (dBASE-Clone, Datenbanksystem) und TP (WordStar-Clone, Textverarbeitung) zum Einsatz.
1990 arbeitete Herr Kaschel für ein Jahr bei der DASA (Deutsche Aerospace) in Ulm. Ab 1991 war er wieder in der Seefahrtausbildung am Standort Warnemünde tätig. Im Jahr 1991 kamen auch die ersten Personalcomputer (PC) in der Ausbildung zum Einsatz. Eine Vernetzung der PC‘s gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
In den folgenden Jahren betreute er neben seiner Tätigkeit als Laboringenieur und als
IT-Administrator den Aufbau und die Entwicklung der Rechen- und Netzwerktechnik.
1992 wurden die Hochschule Wismar und der Bereich Seefahrt gegründet. Die Seefahrtausbildung gehörte damit ab jetzt zur Hochschule Wismar. 1993 erfolgte die erste netzwerkmäßige Anbindung mit einem einzigen Anschluss an das Rechenzentrum der Hochschule in Wismar. In den folgenden Jahren wurde das Netzwerk stark ausgebaut und die PC-Technik laufend modernisiert.
1998 nahm das Maritime Simulationszentrum Warnemünde (MSCW) den Betrieb auf. Herr Kaschel wurde Instruktor im Ship-Handling-Simulator (SHS) und betreute die umfangreiche Rechen- und Netzwerktechnik im MSCW und auf dem Campus.
Als Standortadministrator für dem Bereich Seefahrt, Anlagentechnik und Logistik (SAL) arbeitete er eng mit den Rechenzentren der Universität Rostock und der Hochschule Wismar zusammen. Im Zusammenhang mit der IT- Technik war er auch in Planungsarbeiten bei den Grundsanierungen der Häuser 3 und 2 als IT-Vertreter des Bereiches SAL involviert. Trotz seiner vielen Aufgaben hatte Herr Kaschel für die großen und kleinen IT-Probleme seiner Kolleginnen und Kollegen immer ein offenes Ohr und konnte mit seinem Fachwissen schnell helfen.
Er schätzte die kollegiale, oft schon freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und hat sehr gern am Bereich SAL gearbeitet.
Jetzt freut er sich aber erst einmal auf seinen Ruhestand, möchte auf Reisen gehen und sich mehr seinen Hobbys widmen wie z. B. der Modelleisenbahn. Zu einigen bereichsspezifischen Festen und Veranstaltungen wie das Campusfest oder die Faschingsvorlesung wird Herr Kaschel den Kollegen und dem Campus gerne einen Besuch abstatten.