Immer in Bewegung - die Studierenden der Studienrichtung Verkehrsbetrieb/Logistik unterwegs in Süddeutschland

Im Rahmen der Projektwoche im siebenten Semester der Studienrichtung „Verkehrsbetrieb/Logistik“ ging es im November 2017 für die Warnemünder Logistik-Studierenden – wie auch schon in den Vorjahren – auf eine mehrtägige Exkursion. Diese fand vom 20. bis 23.11. statt und führte in den Süden Deutschlands bis an den Alpenrand.

Am Montag war ein Besuch bei der Firma Aerologic vereinbart. Dieses im sächsischen Schkeuditz beheimatete Unternehmen ist ein Luftfrachtverkehrsunternehmen und betreibt zehn Boeing 777-F. Als Joint-Venture der Unternehmen Lufthansa Cargo und DHL bietet es globale Luftfrachttransporte für diese beiden Kunden exklusiv an und bedient vor allem die langen Interkontinentalstrecken, neuerdings auch von/nach Südamerika. In einem sehr ausführlichen und mehrere Stunden andauernden Gespräch mit einem Verantwortlichen des Unternehmens wurden sämtliche Aspekte des Luftfrachtverkehrs aus praktischer Sicht erläutert und diskutiert.

Der Dienstag begann mit einem Werksbesuch bei FAG Schaeffler in Schweinfurt. Dieses Unternehmen ist Teil der Schaefflergruppe und stellt unter anderem Wälzlager her. Diese Wälzläger kommen vorrangig in der Automotivebranche zum Einsatz, geringere Stückzahlen – dafür aber in ihren Dimensionen um etliches größer – auch in der (Offshore-)Windenergiebranche. Die hohe Präzision in der Fertigung ist beeindruckend. Imposant war auch die Schmiede in der Rohstahl in 45 Sekunden mittels Induktion so stark erhitzt wird, dass er anschließend sofort maschinell geschnitten werden kann. Das Auskühlen dauert dann aber zwei Tage.

Ebenso konnte bei FAG das dortige Logistikzentrum besucht werden. Verschiedene Lager- und Fördertechniken kommen hier zum Einsatz, so dass die Studierenden einen guten Bogen zwischen Theorie und Praxis herstellen konnten. Bemerkenswert war noch das fahrerlose Flurfördersystem von 1981, dass selbst heute noch anerkennende Dienste leistet.

Ebenfalls am Dienstag besuchte die Gruppe das in Nürnberg befindliche DB-Museum. In diesem Museum wird didaktisch sehr gut die Geschichte des Eisenbahnwesens und der jüngeren und älteren Vergangenheit dokumentiert.

Mittwoch stand die Produktionslogistik eines Fahrzeugbauers im Vordergrund. Die Gruppe der Logistikstudierenden besuchte in Marktoberdorf das Stammwerk der Firma Fendt. Hier werden für den Weltmarkt Traktoren in sehr unterschiedlichen Größen gebaut. Im Rahmen einer mehrstündigen, professionell gestalteten Führung wurde die Gruppe durch das Werk geführt. Beginnend mit der Produktion von Getriebekomponenten, dem Getriebezusammenbau ging es bis hin zur finalen Montage des Traktors. Die Losgröße beträgt 1, daher sind die dazugehörigen Logistikprozesse sehr filigran gestaltet und mittels diverser Techniken ausgestaltet.

Abschließend am Donnerstag konnte in Kammlach das neue Logistikzentrum des Dänischen Bettenlagers besichtigt werden. Von diesem Standort aus werden rund 400 Filialen im süddeutschen Raum, aber auch in der Schweiz, Österreich, Italien und Südosteuropa bedient. Die Ware kommt vorrangig containerisiert via Bremerhaven und der Bahn in die Region und wird dann per LKW an das Logistikzentrum angeliefert. Der Standortleiter konnte der Gruppe sehr anschaulich den gesamten Prozess zeigen. Beginnend bei der Warenannahme, der manuellen Palettierung der Ware und dann der Einlagerung. In Kammlach gibt es drei unterschiedliche Lagersysteme, Kernstück bildet dabei das automatische Hochregallager mit 44m Höhe und etwa 120m Regallänge. Beeindruckend konnten die Studierenden in der Gasse des Regalbediengerätes stehen und die Dimensionen auf sich wirken lassen. Anschließend erfolgt die Kommissionierung, wobei filialreine Paletten gebildet werden. Die hohe Vielfalt der Artikel hinsichtlich Gewicht, Stapelfähigkeit und Größe macht die Kommissionierung herausfordernd. Im Warenausgang werden die Paletten für den LKW-Transport abschließend vorgestaut.

Nach diesem Besuch ging es direkt zurück nach Rostock, das am späten Abend erreicht wurde.

Die Exkursion wurde geleitet von Prof. Dr. Sönke Reise, der die Studienrichtung Verkehrsbetrieb/Logistik inhaltlich ausgestaltet. Die einzelnen Besuche wurden von den Studierenden vorgeschlagen und terminiert.


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