Forschende der Universität Rostock und der Hochschule Wismar gewinnen mit ihrem Beitrag die renomierte Denny Medal

Das Gewinnerteam der Denny Medal: Dr. Michael Gluch, Sandro Fischer, Robert Damerius, Dr. Agnes Schubert, Carsten Rethfeld, Georg Finger, Gerd Milbradt, Prof. Dr.-Ing. Torsten Jeinsch, Dr. Martin Kurowski (v.l.n.r.)

Pünktlich zum Internationalen Frauentag am 8. März 2024 wurde dem Lehrstuhl Regelungstechnik Institut für Automatisierungstechnik der Universität Rostock und dem Institut ISSIMS der Hochschule Wismar überraschend die Ehre zu Teil, Gewinner der Denny-Medaille zu werden. Dieser Award wird jährlich für das beste Paper ausgelobt, das in jedem der technischen Journale von IMarEST (Institute of Marine Engineering, Science & Technology, England & Wales) veröffentlicht wurde.

Unser Beitrag wurde unter dem Titel ‚Consumption-reduced manual and automatic manoeuvring with conventional vessels‘ (Verbrauchsreduziertes manuelles und automatisches Manövrieren mit konventionellen Schiffen) im Journal of Marine Engineering and Technology publiziert. Von Co-Chefeditor des Journals Cdr. Dr.-Ing. Rinze Geertsma (TU Delft, Niederlande) und Professor Jin Wang (Kyung Hee University, Seoul, Südkorea) wurde unser Beitrag vorgeschlagen und vom Aufsichtsrat für Publikationen ausgewählt. Bei der Auswahl werden sowohl die inhaltliche Originalität als Darstellung jüngster und zukunftsweisender Entwicklungen in der maritimen Branche als auch die technisch präzise Qualität der Publikation berücksichtigt. 

Der Beitrag untersucht, wie der Kraftstoffverbrauch beim Manövrieren von Schiffen reduziert werden kann. Dabei stehen konventionelle Schiffe im Fokus, die mit herkömmlicher Antriebstechnik ausgestattet sind und heute den Hauptanteil der weltweiten Flotte ausmachen. Die Entwicklungen setzen auf eine Unterstützung der Offiziere bei der Schiffsführung. Durch Assistenzsysteme wird die bestmögliche Strategie gefunden, ein Manöver von A nach B unter den aktuellen Wetterbedingungen effizient und sicher durchzuführen. Dabei werden die Messwerte aller Schiffsprozesse einbezogen, die auch auf der Brücke angezeigt werden. Wie bei einem Navigationssystem für Autos kann der Schiffsführer dem fertigen Plan bei einer manuellen Steuerung folgen oder das Manöver wird automatisch ausgeführt, indem der Kapitän auf das Automationssystem umschaltet, das dann das Schiff führt. Im Assistenzsystem kann der wachhabende Offizier verfolgen, ob der Plan eingehalten wird. Der Ansatz trägt einerseits dem wachsenden Fachkräftemangel in der maritimen Brache Rechnung und andererseits der Forderung nach Senkung von Energieverbrauch und Emissionen gerade beim Manövrieren in Küstennähe und im Hafen.

Für die gewürdigte Publikation zeichnen zum einen die Regelungstechniker der Universität Rostock verantwortlich, die das Automationssystem entwickelt haben, aber zum anderen auch die Ingenieure aus dem In-Institut ISSIMS (Institut für Innovative Schiffs-Simulation und Maritime Systeme) der Hochschule Wismar, die mit ihrem nautischen Expertenwissen das Assistenzsystem entworfen und aufgebaut haben. Ohne die enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen wäre diese innovative Lösung für eine sauberere und zukunftsweisende Schifffahrt nicht realisierbar gewesen. Weltweit äußerst selten hatten und haben wir die Gelegenheit, die Entwicklungen auf einem richtigen Schiff zu testen und zu optimieren, dem 52 Meter langen Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff DENEB vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mit Heimathafen Rostock. Dem BSH und der Crew der DENEB gilt unser besonderer Dank für die einzigartige Unterstützung, um den Schritt von der Simulation in die Realität zu gehen.

Die Überreichung des Preises erfolgt während eines Gala-Dinners am 25. April 2024 in London. Hauptredner wird der Schauspieler Mark Williams sein.

Autorin und Kontakt:

Dr.-Ing. Agnes Schubert
Universität Rostock
Institut für Automatisierungstechnik
Tel.: +49 381 498-7728
E-Mail: Agnes Schubert

 

Von der Hochschule Wismar waren folgende Forscher am Bereich Seefahrt, Anlagentechnik und Logistik/Institut ISSIMS beteiligt:

Dr.-Ing. Michael Gluch
Dipl.-Ing. Sandro Fischer
Dipl.-Ing. Gerd Milbradt
Georg Finger, M.Sc.

Institut ISSIMS
 

 


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