Die Titanic rammt erneut einen Eisberg – glücklicherweise nur in der Simulation

Prof. Dreeßen erläuterte zuerst auf der Brücke 1 (360° Brücke) die allgemeinen Simulationsmöglichkeiten mit verschiedenen Schiffsmodellen, Häfen und Wetterbedingungen. Mit einer am Computer modellierten Titanic sowie einem ebenfalls modellierten Eisberg wurde ein Szenario entwickelt und der tragische Zusammenstoß nachgestellt.

Prof. Dreeßen ging auf die damaligen Probleme der Titanic - Wassereinbruch, Evakuierung, Rettungsmittel - ein und auf die Entwicklung im Bereich der operativen Schiffssicherheit bis heute und führte eine gleiche Betrachtung am Fallbeispiel der Costa Concordia durch. Prof. Dreeßen legte dar, woran der Bereich Seefahrt (studentische Ausbildung und Weiterbildung von Schiffsoffizieren aus der Praxis) und das Institut für Sicherheitstechnik/Schiffssicherheit e. V. auf dem Gebiet der maritimen Verkehrssicherheit forscht und entwickelt.

Ein wichtiges Thema im Interview war das Verhalten von Passagieren im Notfall. Es wurde analysiert, dass panisches Verhalten von Passagieren im Notfall an Bord nicht die Regel ist. Prof. Dreeßen führte aus, dass ca. 60% der Passagiere im Notfall keine Handlungen unternehmen und nur 1-3 % der Passagiere in Panik verfallen.

Die Qualifizierung der Besatzung zum Managen von Notsituationen auf Schiffen mit großen Menschenmengen wird am Bereich Seefahrt Warnemünde trainiert. Prof. Dreeßen betonte, dass die Passagierschifffahrt immer noch eines der sichersten Beförderungsmittel ist. Das Interview mit Prof. Dreeßen wird im Journal der Deutschen Welle Anfang/Mitte April weltweit gesendet.

von Sören Bolz


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