Der 12. Bremer Schifffahrtskongress (12. und 13. Juni 2018) hatte den Schwerpunkt „Technischer Wandel durch die Digitalisierung und die Folgen für die maritime Personalwirtschaft“. Am ersten Tag wurde in vier Vorträgen dargestellt welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Arbeit an Bord und auch an Land haben wird und welche Aufgaben das Personal zukünftig in den digitalisierten Prozessen haben wird.
Am zweiten Tag wurde in vier parallelen Workshops die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Nautik, Schiffsbetriebstechnik, die Häfen und den Bereich Offshore-Windenergie diskutiert.
Prof. Rachow moderierte den Workshop, der sich mit den Auswirkungen auf die Schiffsbetriebstechnik beschäftigte.
Zwei Impulsvorträge gaben den Einstieg in die Diskussion. Herr Kohlmann, Vice President Asset Management bei der Carnival Maritime GmbH, betrachtete den Stand und die mögliche Entwicklung der Digitalisierung in der Passagierschifffahrt und hier insbesondere bei AIDA und Costa. Die Passagierschifffahrt ist beim Einsatz digitaler Systeme an Bord deutlich weiter als die Frachtschifffahrt, nutzen aber derzeit die gebotenen Möglichkeiten nicht voll aus, es sind an Land deutlich mehr Daten verfügbar als für die Schiffssteuerung und -optimierung derzeit genutzt werden.
Frau Dr. Kutschera vom DNV-GL stellte dar, dass die Digitalisierung und Bewertung, Steuerung und Überwachung der Daten, einschließlich Datensicherheit zu den Angebotsprofilen der Klassifikationsgesellschaften gehört und bereits für einzelne Kunden etabliert sind, insbesondere kleinere Unternehmen werden zukünftig auf Unterstützung von außen angewiesen sein.
Der Arbeitsplatz den Nautischen und Technischen Offiziers wird auch zukünftig an Bord sein, auch wenn einzelne Schiffe ferngesteuert und fernüberwacht fahren. In den vorhandenen und entstehenden Betriebsüberwachungszentren an Land werden neue Arbeitsplätze für Nautische und Technische Offiziere entstehen, diese müssen ihre Betriebserfahrungen vorher an Bord eines Schiffes gesammelt haben.