Die Projektpartner aus 8 nordeuropäischen Ländern hatten sich die vergangenen 3 Jahre mit der Erforschung der technischen Machbarkeit teilweise unbemannter und autonomer Schiffe im internationalen Verkehr beschäftigt.
Wenngleich das erste unbemannte Schiff noch lange nicht marktreif ist und sich flächendeckend möglicherweise nie durchsetzen wird, so hat das Projekt bereits heute wichtige Fragen und Trends für die zukünftige Entwicklung der Schifffahrt aufgeworfen und diskutiert.
Der Bereich Seefahrt der Hochschule Wismar hat sich gleich mit zwei Bereichen an dem Projekt erfolgreich beteiligt. Zum einen sind maschinenseitig Konzepte für einen komplett unbemannten Maschinenraum erarbeitet worden und zum anderen hat sich das Institut ISSIMS (Institut für Innovative Schiffs-Simulation und Maritime Systeme) mit der selbst entwickleten Fast-Time Simulation in das Projekt eingebracht.
Mit Hilfe von dynamischer Prädiktion soll besonders in einer Landsteuerzentrale, die sich fernab der überwachten und ferngesteuerten Schiffe befinden müsste, das Situationsbewusstsein für das Manövrierverhalten und dessen Grenzen ermöglicht bzw. grundlegend verbessert werden. Doch auch diese Methoden einer präzisen Vorhersage von Schiffsmanövern beschränken sich nicht auf unbemannte Schiffe sondern können im Simulationstraining in der Lehre sowie an Bord konventioneller Schiffe eingestzt werden um auch hier dem Stundenten bzw. Nautiker eine aktive Manövrierhilfe zu bieten.
Weiterhin sind im Laufe des Projektes Simulationsstudien zur Überprüfung und Bewertung der technischen Systeme am Bereich Seefahrt im MSCW (Maritimes Simulationszentrum Warnemünde) durchgeführt worden. Hier konnten unter Laborbedingungen erste Tests zur Fernsteuerung und Kollisionsverhütung durchgeführt werden, ohne reale Schiffe zu gefährden und nationales wie internationales Recht zu verletzen.
Von der technologischen Seite her wird sicherlich in den kommenden Jahren ein erstes unbemanntes Schiff realisiert werden können. Doch ob sich dieses dann auch ökonomisch und ökologisch behaupten kann wird erst die Zukunft selbst erweisen.
von Caspar M. Krüger
Weitere Informationen zum MUNIN Projekt: www.unmanned-ship.org