Das diesjährige, nun mittlerweile schon 30. Schiffahrtskolleg fand in Zusammenarbeit zwischen dem Schiffahrtsinstitut an der Hochschule Wismar und dem Bereich Seefahrt, Anlagentechnik und Logistik (SAL) am 27. und 28. November 2025 in Warnemünde satt und stand unter dem Motto „Herausforderungen an eine moderne Seefahrtsausbildung“. Der erste Tag war geprägt von insgesamt sieben Vorträgen im Großen Saal des Technologieparks Warnemünde in der Zeit von 13.00 bis 17.30 Uhr. Der zweite Tag beinhaltete die praktische Vorführung von zwei realen Seeunfällen mit Hilfe des Schiffsführungs- und des Schiffsverkehrsleitsimulators (SHS und VTSS) im Maritimen Simulationszentrum Warnemünde (MSCW) von 10.00 bis 12.00 Uhr.
Herr Prof. Dr. Frank Ziemer eröffnete das 30. Kolleg und verwies auf die Geschichte und die Bedeutung des Schiffahrtskollegs für den Bereich SAL. In der Begrüßungsrede von Prof. Dr. Daniela Schwerdt, Prorektorin der Hochschule Wismar, wurde die Innovationsfähigkeit und die Forschungstätigkeit am Bereich SAL hervorgehoben. Herr Prof. Dr. Jürgen Siegl, Bereichsleiter SAL, stellte den Bereich mit all seinen vielen Studiengängen/-richtungen und Studierenden vor.
Der erste Block der Vorträge am ersten Tag stand unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Baldauf, während der zweite Block durch Herrn Prof. Dr. Reinhard Müller-Demuth geleitet wurde.
Im ersten Vortrag von Herrn M.Sc. Paul Koch vom Fraunhofer Institut CML in Hamburg wurde ein KI-basiertes Auswertetool für Übungen von Studenten an Schiffsführungssimulatoren vorgestellt. Der zweite Vortrag stellte die Forschungsergebnisse von Untersuchungen, die mithilfe von Studenten an verschiedenen Schiffsführungssimulatoren unter Stresssituationen gewonnen wurden, um so deren Situationsbewusstsein zu analysieren, vor. Die Vortragenden waren die Herren Dipl.-Ing. Robert Grundmann ebenfalls vom Fraunhofer CML in Hamburg und Herr Florian Motz vom Fraunhofer FKIE in Wachtberg. Im dritten Vortrag, vorgetragen von Frau Dr.-Ing. Michelé Schaub, wurden die Optimierungsmöglichkeiten des digitalisierten komplexen Schiffsbetriebs eines Passagierschiffes im Rahmen des SimpleShip-Projektes vorgestellt.
Im ersten Vortrag des zweiten Blocks wurde durch Herrn Svante M. Fink, Sales Manager MBA der Firma Anschütz Kiel, Integrierte Brückensysteme (IBS) dieser Firma vorgestellt. Herr Prof. Dr. Axel Rafoth hob die Notwendigkeit des Umweltschutzes mit Hilfe eines energetisch und ökologisch optimierten Schiffsbetrieb hervor, dessen simulierte Umsetzung auch im Schiffsmaschinensimulator (SES) des MSCW zu finden ist. Prof. Dr. Michael Baldauf ging auf die bereits existierenden vielfältigen landgestützten maritimen Dienste ein, die mithilfe von in der Praxis ausgebildeten Personal bedient werden müssen. Er spannte einen Bogen von den Visionen aus den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts bis hin zur Umsetzung einer autonomen Schifffahrt heute. Im letzten Vortrag des Tages erläuterte Prof. M.Sc. Mario Gehrke die verschieden externen Einflüsse auf das Entstehen eines Seeunfalls. Die drei letzten Vortragenden sind Professoren des Bereiches SAL der Hochschule Wismar.
Am zweiten Tag wurde der Faden vom Vortag aufgegriffen und durch die nautischen Studenten Philipp M. Steffen, Thore Langkat, Elliott Steinberg und Luc M. Schneider zwei Schiffsunfälle in den Simulatoren SHS und VTSS mithilfe einer aufgezeichneten Koppelübung umfassend erläutert und analysiert. Bei der Vorbereitung und Umsetzung ihrer Vorträge wurden sie durch die Mitarbeiter des MSCW unterstützt.













