Jedes Jahr zufälligerweise - oder ist es doch kein Zufall?- findet kurz vor der Faschingsvorlesung die geheime Zusammenkunft der Berliner statt. Wissenschaftlich konnte dieses Phänomen noch nicht genauer untersucht werden, gibt es doch zu viele unbekannte Faktoren am Bereich Seefahrt. Vielleicht, laut einer vagen Theorie, lassen sich die Berliner auf der jährlichen Wanderung für einen kurzen Moment am Bereich Seefahrt nieder. Leider werden sie kurz nach ihrer Entdeckung durch fröhliche und sich in Vorfreude befindliche Mitarbeiter verzehrt.
Man weiß, das mit Spannung erwartete Signal wird gleich ertönen. Und doch gibt es jedes Jahr wieder eine Gänsehaut, wenn Udo Cimutta die Trompete bläst und mit lauter Stimme und markiger Wortwahl die Studenten und Mitarbeiter zur Faschingsvorlesung ruft. Und so dringt das Signal zur Ausgelassenheit durch alle Räume und ein Strom gut gelaunter Menschen bewegt sich in die Aula im Haus 1. Gespannt wird auf die Uhr gesehen. Und als es soweit ist, wird lautstark und mit viel Jubel die Zeit abgezählt bis es endlich soweit ist und die Faschingssaison eröffnet.
Aber noch haben die Faschingsopas den Bereich Seefahrt nicht übernommen, denn der Schlüssel ist noch fest in der Hand vom Bereichsleiter Prof. Wehner. Damit die Faschingsnarren sich aber so richtig zu Hause fühlen, brauchen sie den Schlüssel und dieser wird ihnen auch nicht verweigert. Fröhlich wird er unter stimmungsvollem Jubel übergeben und nun, mit der Schlüsselgewalt versehen, laufen die Faschingsopas zur Hochform auf. Faschingsopa Jumbo hat ein Referat ausgearbeitet (das er aus gesundheitlichen Gründen leider nicht selbst vortragen konnte, Faschingsopa Udo übernahm das Vortragen gern). Thema des Referates war die gendergerechte Umschreibung der Bezeichnung der Menschen, die an Hochschulen sich dem Lernen hingeben wollen. Auf humorvolle Weise wurde dem Auditorium Sinn und Unsinn im Gebrauch der Bezeichnung Student und Studierender von der Antike bis in die Neuzeit erläutert.
Weiter ging es mit der Faschingsvorlesung an sich, in diesem Jahr von Prof. Dr. jur. Frank Ziemer gehalten. Prof. Ziemer hat in einer lange währenden Studie einmal die Narretei am Bereich Seefahrt untersucht und gab nun seine Forschungsergebnisse bekannt, wo er überall Narretei und Narren am Bereich Seefahrt entdecken konnte. So gab es humorvolle Ausführungen zu Simulationsnarren, Verwaltungsnarren, närrischen Studenten und anderen Narren und Narreteien am Bereich und draußen auf See. Er betonte abschließend die besondere Bedeutung des Bereiches Seefahrt als eine weltweit narrenexportierende Bildungseinrichtung, da viele Absolventen ja weltweit eingesetzt würden. Seine Ausführungen wurden am Ende mit starken Beifall belohnt.
Anschließend ging es mit dem 3. Gesangsbattle (Gesangswettbewerb) als neu eingeführte Tradition weiter. Jedes Studienjahr, Sumpfies, Faschingsopas und Mitarbeiter/Professoren kämpft als Gruppe mit einer Gesangseinlage (Lied, Shanty) freier Wahl (unterlegt mit Backroundmusik) um den Sieg. Gewonnen hat die Gruppe mit dem längsten Applaus. Die entscheidende Besonderheit ist, dass die Gewinnergruppe das Freibier spendiert. Sieger des diesjährigen Wettbewerbes in nun schon mehrjähriger Folge wurde nicht ganz unerwartet wieder die Gruppe der Mitarbeiter/Professoren. Die beste Performence bot die Gruppe der Sumpfies, aber hier reichte die Länge des Applauses leider nicht zum Sieg aus.