Exkursion Master Bauingenieurwesen 2017

Die Studenten des Masterstudiengangs Bauingenieurwesen (Vertiefungsrichtung „Konstruktiver Ingenieurbau“) waren auf Exkursion in Bayern und Baden-Württemberg.

Die Sportstätten und die Gesamtanlage des Geländes der Olympischen Spiele in München sind bis heute herausragende Meilensteine der Architekturgeschichte. Auf der „Architek-Tour“ wurde das Gesamtkonzept vorgestellt und es konnten die olympischen Anlagen von 1972 besichtigt werden. Von besonderem Interesse für die Wismarer Studenten war das 73.000 qm große Zeltdach, bei dem das Tragwerk das architekturprägende Element ist.

Die Münchner Firma Maurer und Söhne ist eine der innovativsten Firmen für Bauwerkslager, Fahrbahnübergänge und Schwingungsschutzvorrichtungen. Sie entwickeln spezielle Lösungen und Einzelanfertigungen für internationale Großprojekte. Bei einer Werksbesichtigung konnte die Fertigung hautnah besichtigt werden.

Während des Besuches der Münchner Firma Maurer konnte neben der klassischen Stahlbaufertigung auch die Produktion von Brückenlagern, Fahrbahnübergängen und Erdbebenschutzvorrichtungen besichtigt werden.

Die Rion-Antirion-Brücke bei Patras/Griechenland mit Erdbebenschutzvorrichtungen der Firma Maurer.

 

Das Bahnprojekt Stuttgart – Ulm ist eines der bedeutendsten aktuellen Infrastrukturprojekte. Auf der diesjährigen Exkursion wurden die Baustellen einiger Teilprojekte besucht.

Zum kontrovers diskutierten Projekt „Stuttgart 21“ konnten die Teilnehmer umfangreiche Hintergrundinformationen erhalten sowie die Baustelle besichtigen. Bei der neuen im Taktschiebverfahren hergestellten Neckarbrücke Bad Cannstatt wird das Haupttragwerk durch sogenannte Stahlsegel mit Blechdicken bis zu 200 mm gebildet. Die Exkursionsteilnehmer bekamen die Gelegenheit sich die unter sehr beengten Verhältnissen durchzuführenden Montagearbeiten aus nächster Nähe anzusehen. Eine noch größere technische Herausforderung stellt der Bau der 500 m langen und 75 m hohen Filstalbrücke dar. Die Herstellung der Brücke mittels Vorschubrüstung und Stahlgitter-Hilfspfeilern wurde ausführlich erläutert. Der letzte Abschnitt der Anreise erfolgte über eine steile Baustrasse (Steigung bis zu 25%) und mit einem hierfür vom Bauherren zur Verfügung gestellten Schweizer Postbus.

Zum Abschluss konnte das Digitalisierungsprojekt der BAST (Bundesanstalt für Strassenwesen) „Die intelligente Brücke“ besichtigt werden. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es durch vernetzte Sensorik in Verbindung mit einem komplexen Bauwerksmodell Schädigungen des Bauwerks frühzeitig zu erkennen und dadurch die Lebensdauer zu erhöhen.

Taktschiebverfahren der Neckarbrücke Bad Cannstatt
Baustelle der Filstalbrücke
Begehung des Hohlkastens der "intelligenten Brücke"