Exkursionsbericht Fachexkursion nach München „Metropole zwischen Alpentransit und Verteilerfunktion“

Die Seminargruppe der Studienrichtung Verkehrsbetrieb/Logistik mit Prof. Reise (6. v.l.) während der Exkursion.

Die Gruppe startete gemeinsam in einem gemieteten VW-Bus am Dienstag nachmittag und fuhr an diesem Tag nach Leipzig, um einen Blick auf die nächtlichen Aktivitäten am Luftfrachtdrehkreuz zu erhalten. Zu später Stunde wurden verschiedene Stellen am Flughafen angefahren, da ein direkter Besuch des DHL-Hubs (siehe Exkursion im Januar 2014) diesmal leider nicht möglich war. Insofern stellte der Besuch der Aussichtsterrasse am Flughafen-Leipzig/Halle den Höhepunkt des Abends dar.

Nach einer kurzen Nacht in einem Hotel in Dölzig fuhr die Gruppe morgens nach München los, das um 11:15 Uhr erreicht wurde. Dort trafen die Rostocker Studierenden mit den anderen Exkursionsteilnehmern (Verkehrsaffine Studierende aus dem ganzen Bundesgebiet) zusammen und bezogen das Hotel in der Nähe des Deutschen Museums. Kurz darauf ging es mit S- und U-Bahn zum Deutschen Museum Verkehrszentrum auf der Theresienhöhe. Dort fand am Nachmittag ein Auftaktkongress mit fünf Fachvorträgen statt, der hervorragend in das Exkursionsthema einführte. Die Referenten und Referentinnen kamen u. a. von der Landesregierung, der Stadt München und der IHK München/Oberbayern. Thematisch wurde der Wirtschafts- und Verkehrsraum München behandelt, sowie seine Herausforderungen im Personen- und Güterverkehr, die sich erheblich von denen in Mecklenburg-Vorpommern unterscheiden. Anschließend führte Frau Hladky, Leiterin des Museums, durch die Ausstellung, die sich Mobilität und Verkehr widmet. Zahlreiche historische Verkehrsmittel wurden im Kontext der jeweiligen Zeit erläutert. Zwischenzeitlich hungrig geworden, zogen die Exkursionsteilnehmer am Abend in die Augustiner Bräustuben, um den ersten Exkursionstag gemütlich bei bayerischem Bier und Essen ausklingen zu lassen.

Am zweiten Exkursionstag fuhren die Teilnehmer am Morgen zur Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG), die für den ÖPNV in der Landeshauptstadt zuständig ist. Dank der dortigen DVWG-Mitglieder standen drei hochrangige Unternehmensvertreter den Teilnehmern für eine Präsentation mit anschließender Diskussion zur Verfügung. Nach einer Stärkung in der Kantine der MVG stand mit dem Besuch des BMW-Museums ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm. Die MVG fuhr die Teilnehmer im Sonderbus dorthin. Im Rahmen einer professionellen Museumsführung lernten die Teilnehmer der Exkursion die Geschichte des Unternehmens, das seine Ursprünge im Flugzeugmotorenbau hat, bis hin zur Gegenwart mit dem BMW i8, kennen. Zahlreiche Fahrzeuge von Bedeutung wie z.B. die Fahrzeuge von James Bond oder Nelson Piquet waren zu sehen. Als letzter Punkt des Fachprogramms am heutigen Tag war ein Besuch bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) vorgesehen. Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den Regionalverkehr in Bayern. Sie handelt im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums. Der Geschäftsführer des Unternehmens, Herr Dr. Niggl, erzählte von aktuellen Themen und diskutierte leidenschaftlich mit den fachkundigen Gästen.

Ausgehend vom Sendlinger Tor hatte die DVWG für die Teilnehmer am Abend eine Rundfahrt durch die Stadt mit einer historischen Straßenbahn organisiert. In einem lauen Föhnabend zeigte sich die pulsierende Stadt in besonderem Ambiente. Die Straßenbahn fuhr die Gruppe sowohl durch die Innenstadt wie auch durch die Randbezirke wie etwa Nymphenburg. Erst danach kehrte man hungrig im Weißen Bräuhaus ein, das mit besonderen lukullischen Spezialitäten aufwartete.

Der letzte Exkursionstag führte die Teilnehmer zunächst nach Dachau. Hier stand die Besichtigung der LKW-Produktion von MAN an. Eindrucksvoll war der Rundgang durch die Produktionshalle, in der das Fahrzeuggestell und das Fahrerhaus gebaut werden. In nur sieben Stunden wird eine komplette Sattelzugmaschine inklusive Lackierung produziert. Im 2-Schichtbetrieb können bis zu 168 Fahrzeuge pro Tag gebaut werden. Die klaren und wohlüberlegten logistischen Prozesse beeindruckten die Exkursionsteilnehmer sehr. Als zweiten und letzten Punkt der Exkursion erfolgte der Besuch beim technischen Betriebszentrum der Stadt München, dass erst vor wenigen Jahren am heutigen Standort im Münchener Südwesten eröffnet wurde. In diesem Objekt arbeiten mehrere öffentliche Einrichtungen zusammen, u. a. erfolgt von hier die kommunale Verkehrsüberwachung. Ebenso befindet sich hier das Depot des Straßenamtes. Die Teilnehmer hatten viel Spaß im Lager, in dem sich unzählige Verkehrsschilder befanden.

Am späten Nachmittag trennten sich die Rostocker Studierenden von den anderen Teilnehmern, die noch am Samstag zum Verkehrswissenschaftlichen Zukunftsforum der DVWG in München blieben. Die Norddeutschen fuhren direkt von München an die Ostsee, die nachts nach etwa sieben Stunden Fahrzeit kurz vor ein Uhr erreicht wurde.

Die Teilnahme an der DVWG-Fachexkursion wurde organisiert und geleitet von Prof. Dr. Sönke Reise, der die Studienrichtung „Verkehrsbetrieb/Logistik“ am Bereich Seefahrt inhaltlich ausgestaltet.


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