Exkursion nach Köln unter der Leitung von Prof. Reise

Studierende des 7. Semesters in der Studienrichtung Verkehrsbetrieb/Logistik mit Prof. Reise (6.v.r.).
Im Fahrsimulator werden exogene Einflüsse auf das Fahrverhalten untersucht. Diese Untersuchungen dienen u. a. der Festlegung von Grenzwerten, z. B. bei Alkohol. Einige Studierenden konnten den Simulator „probefahren“ und eigene Erfahrungen sammeln.

Im Rahmen der Projektwoche des siebten Semesters der Studienrichtung Verkehrsbetrieb/Logistik am Bereich Seefahrt in Warnemünde erfolgte kürzlich eine mehrtägige Exkursion zu interessanten Stationen der Verkehrs- und Logistikbranche in Köln und Umgebung. Die Exkursion wurde gemeinsam von den Studierenden und dem verantwortlichen Professor Dr. Reise organisiert und durchgeführt. Die Exkursionsgruppe schloss sich mit dem Jungen Forum der DVWG vor Ort zusammen. 

Am Mittwoch ging es gemeinsam mit der Bahn im IC 2217 von Rostock nach Köln. Wegen eines Notfalls in Osnabrück wurde der Zug über das alte NATO-Gleis zwischen Nienburg/Weser und Minden umgeleitet. So ergab sich durch Zufall gleich ein verkehrstechnisches Highlight, das allerdings zu einer verspäteten Ankunft in Köln führte. Damit ergab sich für uns leider keine sinnvolle Teilnahme an der Auftakt-Konferenz mehr, so dass direkt das Hotel am Waidmarkt bezogen wurde. 

Auch am Donnerstag musste das Programm spontan modifiziert werden. Am Morgen ging es zur Besichtigung des ICE-Bahnbetriebswerks Köln, das sich in unmittelbarer Nähe des Kölner Hauptbahnhofes befindet. Herr Reiners erläuterte anschaulich die Aufgaben der Angestellten und Arbeiter des Werkes. Hier werden Fernzüge gewartet, d.h. repariert und gereinigt. Dazu dient u.a. eine 250m lange Halle, die über aufgeständerte Gleise verfügt. Im Lager konnten wir Achsen und Antriebsachsen und Stromabnehmer in Augenschein nehmen. Aber auch Ausstattungsmaterial lagert hier, etwa die gedruckten Reisepläne oder die Wagonbegleitkarten. Ebenfalls abgestellt ist hier der Rheingold, ein historischer Panoramazug für das Rheintal, der sich in Privatbesitz befindet. 

Nach einem Mittagessen in der DB-Kantine ging es weiter zum Kölner Hafen. Hier wurde die Gruppe im Panorama-Sitzungssaal begrüßt und mit einem Vortrag der Leitung des Hafens auf die folgende Besichtigung eingestimmt. Mit einem Bus der Kölner Verkehrsbetriebe konnten wir direkt in das Umschlagsgeschehen eintauchen und live den Umschlag von Containern zwischen Bahnwaggons und Trailern sowie dem Lager mit Kränen und Reach-Stackern. Nach diesen beeindruckenden Bildern und Eindrücken brachte uns der KVB-Bus zur Kölner Seilbahn. Mit dieser ging es im Licht der untergehenden Sonne über den Rhein. 

Am Freitag vormittag ging es zur Bundesanstalt für Straßenwesen (BaSt) in Bergisch Gladbach. Diese bundeseigene Forschungsanstalt sorgt durch ihre Forschung für einen sicheren Straßenverkehr. Wir konnten vier Forscher und ihre dazugehörigen Bereiche besuchen. Im Fahrsimulator werden exogene Einflüsse auf das Fahrverhalten untersucht. Diese Untersuchungen dienen u. a. der Festlegung von Grenzwerten, z. B. bei Alkohol. Derzeit läuft eine Untersuchung zum Einfluss der Handynutzung am Steuer. Einige Studierenden konnten den Simulator „probefahren“ und eigene Erfahrungen sammeln. Anschließend ging es zur „Rollbahn“. Hier befinden sich eine mehrere Tonnen schwere Scheibe auf der Platten befestigt werden können. Auf den Platten können verschiedene Fahrbahnmarkierungen befestigt werden, die anschließend beliebig überrollt werden können. Es ist schon beachtlich, wie eine Fahrbahnmarkierung nach 4 Millionen Überrollungen aussieht. Die nächste Station war die Crashtest-Halle. In dieser werden Fahrzeuge auf ihre Sicherheit im Falle des Umfalls getestet. Es ist aber auch möglich einzelne Komponenten (z. B. Sitze) zu testen, diese werden auf spezielle Schlitten montiert für den Test. Als letztes ging es zu den Dummies. Dummies sind Puppen, die mit hochsensibler und teurer Sensorik ausgestattet ist. Sie zeichnen die Energie des Aufpralls auf. Im Gespräch zeigte sich wieder einmal, wie (lebens-)wichtig die richtige Einstellung von Sitz und Sicherheitsgurt im Falle eines Crashs ist. 

Am Nachmittag war die Gruppe zu Besuch bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB).  Hier könnten wir zunächst die neue Leitstelle besichtigen. Aus diesem Raum heraus ist es möglich, in das gesamte öffentliche Geschehen des Nachverkehrs in Köln einzugreifen. Während unseres Besuches gab es keine Vorkommnisse, so dass ein recht ruhiger Eindruck bleibt. Abschließend erläuterte ein Vorstandsmitglied in einem spannenden Vortrag die derzeitige Verkehrssituation in Köln. Zahlreiche Erweiterungsprojekte kennzeichnen den Raum, der von starkem Bevölkerungswachstum gekennzeichnet ist. 

Der Samstag war durch die eigenen studentischen Arbeiten gekennzeichnet. Auf dem Zukunftsforum diskutierten wir zu den Themen Angebotsqualität von Fernbus und Bahn im Vergleich sowie zur Ladeinfrastruktur in der Elektromobilität. Abgerundet wurden das Zukunftsforum durch den Besuch von Dr. Piehler, dem Programmleiter Verkehr des Deutschen Zentrums für Raum und Luftfahrt (DLR). Es war ausgesprochen informativ, seinen Werdegang und seine Empfehlungen für das Berufsleben zu diskutieren. 

Am Abend des Tages ging es für die Rostocker Studierenden mit der Bahn zurück nach Rostock mit Umstieg in Hamburg. Vielseitige Einblicke und Eindrücke wurden gewonnen und bleiben in Erinnerung. 

Die Exkursion wurde organisiert und geleitet von Prof. Dr. Sönke Reise, der die Studienrichtung „Verkehrsbetrieb/Logistik“ inhaltlich ausgestaltet.


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