Besuch des Deep Sea Port Sillamäe – Ein Blick in die Zukunft der maritimen Industrie

Die deutsche Delegation im BCT-Terminal von Sillamäe
Bahnentladestelle, Sicht von den Gleisen
Bahnentladestelle, Sicht vom Catwalk

Unser Gastgeber, der Terminal Manager vom AS DBT, Georgi Hrenov, empfing uns herzlich und gewährte uns einen tiefgehenden Einblick in das Baltic Chemical Terminal (BCT). Nach einer ausführlichen Einführung begaben wir uns auf eine umfassende Hafentour, die uns zu sämtlichen Terminals auf dem ausgedehnten Hafengelände führte.

Ein besonderer Fokus unseres Besuchs lag auf dem BCT Terminal, das mit seiner modernen Ausstattung beeindruckte. Es ist in der Lage, jährlich mehr als 1,5 Millionen Tonnen Ammoniak und 1,85 Millionen Tonnen UAN-Lösung abzufertigen. Besonders eindrucksvoll waren die zwei Ammoniak Tanks für tiefkaltes Ammoniak mit einer Gesamtkapazität von 60.000 Tonnen und die vier UAN Tanks mit einer Kapazität von insgesamt 80.000 Tonnen. Die Bahnentladestelle für Ammoniak, an der 16 Druckkesselwagen gleichzeitig entladen werden können, zeugte von einer maximalen Effizienz und Kapazität. (Video zum Terminalbetrieb) Das gelagerte Ammoniak wird über eine Pipeline zum Schiffsanleger transportiert, wo die Schiffe mit einer beeindruckenden Rate von 1.200 Tonnen pro Stunde beladen werden können. Der Hafen verfügt über zwei Liegeplätze – einer mit einer Länge von 200 Metern und 12 Metern Tiefgang und der andere mit 260 Metern Länge und 13 Metern Tiefgang, was das Beladen auch großer Schiffe ermöglicht.

Interessant war auch die Erkenntnis, dass das BCT Terminal nicht das einzige Ammoniakterminal im Hafen von Sillamäe ist. Unmittelbar angrenzend befindet sich ein weiteres Terminal, betrieben von EUROCHEM, mit einer Kapazität von 1 Million Tonnen Ammoniak pro Jahr und ähnlich beeindruckenden Anlagen wie dem BCT Terminal.

Zusammengefasst bietet der Hafen von Sillamäe eine Kapazität zur Lagerung von 120.000 Tonnen Ammoniak und einem jährlichen Umschlag von 2,5 Millionen Tonnen. Dies unterstreicht die strategische Bedeutung und Effizienz des Hafens, der im Nordosten Estlands gelegen ist und als östlichster Hafen der Europäischen Union im Baltischen Meer fungiert. Mit seinen direkten Landverbindungen zu eurasischen Festlandzielen über die Tallinn-St. Petersburg-Route E20 und die Tallinn-St. Petersburg-Eisenbahn, einer Wasserfläche von 390,5 Hektar, sowie umfangreichen Lager- und Industrieflächen, stellt der Port of Sillamäe eine zentrale Schnittstelle für den internationalen Handel und die maritime Industrie dar.

Unser Besuch im Port of Sillamäe bot uns nicht nur Einblicke in die fortschrittlichen technischen Anlagen und die operative Exzellenz des Hafens, sondern auch in die Potenziale, die sich für die maritime Wirtschaft und die damit verbundenen Industrien ergeben.

Für weitere Informationen zum Hafen und seinen Einrichtungen besuchen Sie bitte die offizielle Website.


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