Erster Tag als Professor

Prof. Hagendorf ist im Porträt zu sehen mit mehreren Flachbildschirmen unscharf im Hintergrund.
Prof. Dr. Olaf Hagendorf im noch leeren Computerlabor des Bereiches Elektrotechnik und Informatik, wo er mit Beginn der Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2023 erstmals als Professor auf seine Studierenden treffen wird.
Quelle: Hochschule Wismar/kb

Für den 50-Jährigen ist der 1. März zwar sein erster Tag als Professor für das Fach „Systemsoftware und IT-Sicherheit“ an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften unserer Hochschule, aber nicht der erste auf dem Wismarer Campus.

Denn schon als Abiturient hatte Olaf Hagendorf im Rahmen der Wissenschaftlich Praktischen Ausbildung (WPA Unterricht) Kontakt zu Hochschule, namentlich Prof. Dr.-Ing. Torsten Lorenz (Emeritus). Und bevor Olaf Hagendorf an der Liverpool John Moores University in England promovierte, hatte er sein Studium der Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Wismar und an der Universität Rostock mit Abschluss als Diplomingenieur für Elektrotechnik / Technische Informatik absolviert. Einer der beiden damaligen Betreuer der Diplomarbeit war Prof. Dr.-Ing. Ernst Jonas, als dessen Nachfolger Professor Hagendorf nun tätig ist.

Schon als Student arbeitete der gebürtige Wismarer als freiberuflicher und als angestellter – heute Werkstudent genannt - Softwareentwickler. Gleich nach dem Studium gründete der frisch gebackene Diplomingenieur gemeinsam mit Dipl.-Ing. (FH) Jörn Satow eine Softwarefirma. Zehn Jahre später stieg Olaf Hagendorf als Gesellschafter aus, war anschließend als freiberuflicher Ingenieur tätig und widmete sich intensiv seinem Promotionsvorhaben in England.

2009 nahm Dr. Hagendorf erste Lehraufträge für Mathematik und Automatisierungstechnik an der Hochschule Wismar an. Von 2010 bis 2012 brachte er sein Fachwissen in drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte ein, bevor er im Mai 2012 einen unbefristeten Arbeitsvertrag als wissenschaftlicher Mitarbeiter an unserer Hochschule im Bereich Elektrotechnik und Informatik erhielt. Seitdem – also rund elf Jahre lang – ist er Studierenden durch seine Lehrtätigkeit, seminaristische Übungen und Praktika in den Studiengängen Informations- und Elektrotechnik und Mechatronik bekannt. Im WS2020 übernahm Dr. Hagendorf ein erstes Modul im Bachelor Angewandte Informatik – Multimediatechnik, im WS2021 sind weitere Module von seinem Vorgänger Prof. Jonas dazugekommen, weil dieser emeritiert worden war. Sowohl in den Bachelor- als auch den Masterstudiengängen (Informatik sowie Elektrotechnik/Mechatronik) wird unter seiner Verantwortung das Modul „Eingebettete Systeme“ in Zukunft angeboten. Schwerpunkte werden hier unter anderem spezielle Aspekte der Programmierung von Bare Metal Systemen, Sicherheitsaspekte und die Kommunikation von kleinen, eingebetteten Systemen untereinander und mit dem Internet sein.

Seit 13 Jahren ist der engagierte Dozent auch in die Fernstudiengänge Wirtschaftsinformatik (Bachelor, Diplom und Master) der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften sowie den Master Studiengang Facility Management der Fakultät für Ingenieurwissenschaften eingebunden. Im Wintersemester 2022/23 kam der Master-Studiengang IT-Sicherheit und Forensik dazu. In Planung sind neue Module zu Systemsicherheit und Malwareanalyse für den Bachelor Fernstudiengang IT-Forensik.

Ebenfalls seit genau 13 Jahren akquiriert, bearbeitet und leitet Dr. Hagendorf industrienahe Drittmittelforschungsthemen an unserer Hochschule. Dazu zählen z.B. die Entwicklung eines Sensors zur Grundwasserüberwachung mit einer Funkschnittstelle zum Datenaustausch bzw. Steuerung, die Entwicklung einer Hausbootsteuerung mit einer Vielzahl von Steuergeräten für die Heckmotor- und Bugstrahlrudersteuerung, einem Batteriemanagement, einer Android-basierten Benutzeroberfläche inklusive Seekarteneinbindung, Lichtsteuerung u. ä. Mit diesem Projekt konnte die Partnerfirma sogar den Innovationspreis der Boot und Fun Berlin 2010 gewinnen. Auch bei weiteren Projekten mit einer Rostocker Firma im Bereich der Reinraumtechnik lag der Schwerpunkt auf eingebetteten Systemen mit Kommunikations- und Sensorschnittstellen. Aktuell befindet sich ein System mit verteilten, low power Funksensoren angebunden an eine IOT Cloud und einer Datenauswertung basierend auf Techniken der künstlichen Intelligenz in Zusammenarbeit mit der Uni Rostock kurz vor dem Abschluss. Auf den Gebieten von Sensorsystemen und Kommunikationsanwendungen von kleinen, eingebetteten Systemen sowie der modellbasierten Softwareentwicklung möchte Professor Hagendorf auch in Zukunft forschen und dabei seine Studierenden aktiv einbinden.

 

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